Absender unbekannt
Date | Do, 20.02.2020 - Fr, 21.02.2020 | |
Time | 13.00pm - 19.00pm and 09.00am - 13.00pm | |
Location | Universität Passau, Germany | |
Program | Thema Das System „Wissenschaft“ ist für anonyme Hinweise oder Anschuldigungen besonders anfällig, da Forschungsergebnisse in der Regel hochinnovativ und zum Teil spekulativ sind, so dass der Qualität des Forschungsprozesses und der Reputation der Forschenden auf allen Karrierestufen ein besonderes Gewicht zukommen. Die Schädigung des öffentlichen Ansehens kann deswegen schwerwiegende Konsequenzen für die Betroffenen haben. In der Vergangenheit ist es bereits vorgekommen, dass aufgrund anonymer Hinweise auf Fehlverhalten Forschungspreise zurückgehalten oder Personen aus Führungspositionen entfernt bzw. Arbeitsverträge aufgelöst wurden, ohne dass das Fehlverhalten im Rahmen eines Verfahrens nachgewiesen wurde. Oft wird behauptet, dass diejenigen, die Hinweise oder Anschuldigungen namentlich vorbringen ein höheres persönliches und berufliches Risiko tragen. Gibt es systemimmanente Gründe, die die Anonymität von Anschuldigungen im Bereich der Wissenschaft rechtfertigen bzw. sogar notwendig machen? Asymmetrien und persönliche Abhängigkeiten innerhalb der Wissenschaft könnten die Austragung von Konflikten mittels anonymer Hinweise oder Anschuldigungen unumgänglich, attraktiv oder sogar zu einer bedenkenlos geübten Praxis der Machtausübung machen. Daraus entstehen ernstzunehmende Gefahren für die Wissenschaftsfreiheit. Die Tagung will das Phänomen „(Anonyme) Hinweise und Anschuldigungen in der Wissenschaft“ thematisieren und analysieren. Dazu scheint ein Diskurs geeignet, der an unterschiedlichen Ebenen ansetzt. Insbesondere die zur Aufklärung eingesetzten Verfahren sollen dabei betrachtet werden und Empfehlungen zu deren Verbesserung erarbeitet werden. Es wird auch ein Tagungsband erscheinen, um die Ergebnisse zusammenzufassen und damit zu weiterführenden Diskussionen anzuregen. |
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